Archiv der Kategorie: Arbeit

Alles prima? Nein, sagt die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik

Die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, 1975 gegründet, hat ihr diesjähriges Memorandum vorgelegt. Hierin werden eine alternative – und kritische – Sichtweise auf die wirtschaftliche Entwicklung gelegt und Forderungen für eine Änderung der Wirtschaftspolitik formuliert. Entgegen offiziellen Bekundungen wird bspw. die fortschreitende Prekarisierung der Arbeitswelt konstatiert und die Zunahme sozialer Ungleichheit skandalisiert. Wie schon in den letzten Jahren gehören zu ihren Forderungen ein neues Konjunktur- und Investitionsprogramm sowie die Einführung einer Vermögenssteuer.

Neuer DPW-Armutsbericht zeigt Anstieg und Manifestierung von Armut in Deutschland

Nach dem aktuellen Armutsbericht des DPW hat die Armut 2013 einen neuen Höchststand von 12,5 Millionen von Armut betroffenen Menschen in Deutschland erreicht (15,5 %) . Gleichzeitig manifestiert sich Armut, denn die bereits in vorherigen Jahren am meisten betroffenen Länder und Regionen wie bspw. das Ruhrgebiet und Berlin  weisen erneut überproportionale Zuwächse auf. Erwerbslose und Alleinerziehende gehören weiterhin zu den Hauptrisikogruppen. Die am rasantesten anwachsende Risikogruppe – wenn auch immer noch unterdurchschnittlich betroffen – sind ältere Menschen (15,2 % waren hier 2013  von Armut betroffen).

Link zum Armutsbericht des DPW

 

Benachteiligung im Schulsystem und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt von türkischen Einwandererkindern

Wie eine aktuelle Studie des Instituts für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (imis) aufzeigt, werden die Kinder türkischer EinwanderInnen noch immer im deutschen Schulsystem benachteiligt und auf dem Arbeitsmarkt diskrimiert. Wie die Interviews von imis zeigen, hängt ihr Bildungserfolg  häufig von Zufällen ab – z. B. durch die persönliche Unterstützung durch LehrerInnen, FreundInnen und Bekannte. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland auch bei der Akademisierung dieser Zielgruppe ganz weit hinten: Nur 5 % haben einen Hochschulabschluss gegenüber bspw. 29 % in Schweden und 27 % in den Niederlanden.

Link zu den wesentlichen Ergebnissen der Studie

NichtleistungsempfängerInnen – jede/r vierte Arbeitslose bezieht keine Leistungen

In der heutigen Ausgabe von „arbeitsmarkt aktuell“ des DGB wird ein interessantes Thema aufgegriffen – die sogenannten NichtleistungsempfängerInnen. Von den 2013 gezählten 969.598 Arbeitslosen bezog mehr als jede/r Vierte kein Arbeitslosengeld I oder II. Dies betrifft etwas mehr Männer als Frauen. Durch die individuell unterschiedlichen Gründe für den Nichtleistungsbezug sind auch die Forderungen und Empfehlungen des DGB sehr vielfältig. Sie reichen von der Einführung eines Überbrückungsgeldes bis zur Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes.

Link zur Ausgabe 4/2014

 

Atypische Beschäftigung wächst

Eine aktuelle Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) zeigt, dass die sogenannte atypische Beschäftigung (Leiharbeit, Teilzeit etc.) in Deutschland wächst. Dies geht lt. IZA aber nicht zulasten unbefristeter Vollzeitstellen, so nahm die atypische Beschäftigung seit 2003 von 19 auf 24 % zu, gleichzeitig stieg aber auch der Anteil der ArbeitnehmerInnen in Vollzeit von 39 auf 41 %.

Link zur Studie

Link zu kompakten Ergebnissen (S. 6-8)

 

Armut in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich auf mittlerweile 15,2 %

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat in seinem aktuellen Armutsbericht festgestellt, dass die Kluft zwischen bundesdeutschen Wohlstandsregionen auf der einen Seite und Armutsregionen auf der anderen Seite weiter wachse. Seit 2006 stieg die Armutsbetroffenheit bundesweit von damals 14,0 % auf  15,2 % in 2012 (Daten des Mikrozensus). Deutschland stehe vor einer Zerreißprobe, denn die  Länder mit vergleichsweise sehr niedrigen Armutsquoten konnten ihre Position noch einmal verbessern, während die Situation in Ländern mit Armutsquoten von über 20 Prozent sich noch weiter verschlechterte.

Link zur Pressemitteilung

Link zum Armutsbericht

Bundestagswahl sozial nicht repräsentativ?

Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmannstiftung waren die letzten Bundestagswahlen sozial nicht repräsentativ: Je prekärer die Lebensverhältnisse, desto weniger Menschen gehen wählen. Im Zusammenhang mit der Wahlbeteiligung einer Region stehen beispielsweise die Arbeitslosenquote und der Bildungsstand ihrer BewohnerInnen. Die Autoren fragen daher in einem Kapitel: „Wird Deutschland zu einer Demokratie der „Besserverdienenden?“

Link zur Studie

 

Datenreport 2013 erschienen und Studie zur Einkommensungleichheit

Der Datenreport 2013 ist veröffentlicht worden, auf über 400 Seiten  wird die Bundesrepublik in Daten zerlegt vorgestellt. Besonders interessant im Kontext dieses Blogs: Kapitel 6, S. 141-180: Private Haushalte – Einkommen, Ausgaben, Ausstattung. Wer es etwas kürzer haben will, kann die Zusammenfassung einer neuen Studie zum Thema Einkommensungleichheit auf nur zwei Seiten lesen. U. a. wird in der aktuellen Studie der Hans Böckler Stiftung festgestellt, dass der Anteil der sogenannten „working poor“ weiter wächst.: Mittlerweile ist jeder zehnte Hauptverdiener von Armut bedroht.

Link zum Datenreport 2013

Link zur Studie der Hans Böckler Stiftung

 

Wie viel mehr als seine Angestellten darf ein Vorstand verdienen?

In der taz von gestern nimmt der Historiker Hans-Ulrich Wehler Stellung zur Frage, wie viel mehr ein Vorstand als seine Angestellten verdienen darf. Hintergrund ist die steigende soziale Ungleichheit in Deutschland. Zwei Zahlen im Vergleich: Kurz vor der Wende verdienten die 30 DAX-Vorstände etwa 20mal so viel wie ihre Angestellten. 20 Jahre später waren es 200mal so viel. Wehler skandalisiert das und ist der Meinung, dass man dies nicht (mehr) dulden muss!

Link zum Kommentar in der taz