Archiv für den Monat: Juli 2020

Vermögenskonzentration in Deutschland noch größer als bisher vermutet

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung legt offen, dass die Vermögenskonzentration in Deutschland noch größer als bisher vermutet ist. Mit einem neuen Erhebungsverfahren schließen die Forscher_innen eine Datenlücke. Das reichste Prozent der Bevölkerung in Deutschland verfügt danach über 35 Prozent des Gesamtvermögens, die oberen 10 Prozent halten fast 2/3. Für die restlichen 90 Prozent der Bevölkerung bleiben rund 1/3 des Vermögens übrig. Spannend, wenn auch nicht verwunderlich, ist der Befund, dass Millionär_innen häufiger als im Durchschnitt der Bevölkerung Männer sind, die zudem älter, besser gebildetund zufriedener mit ihrem Leben sind als der Rest der Bevölkerung. Ein Vorschlag des DIW zur gerechteren Verteilung des Vermögens sind Vermögenskonten, auf die auch der Staat einzahlt.

Link zum Wochenbericht 29/2020 des DIW

Neue Studie zum Niedriglohnsektor in Deutschland

Eine neue Studie der Stiftung DIW Econ zeigt die Nebenwirkungen der Ausweitung des Niedriglohnsektors der letzten Jahre auf: Zwar konnte das politische Ziel weitgehend erreicht werden, langzeitarbeitslose und geringqualifizierte Menschen in Arbeit zu bringen. Aber auch höher qualifizierte Tätigkeiten werden immer häufiger nur mit Niedriglohn bezahlt, im Jahr 2018 betrug der Anteil 40 %. Die Hoffnung auf einen möglichen Aufstieg wurde zudem bei den meisten nicht erfüllt, denn dies gelang nur etwa 1/4 der Betroffenen. Im Vorwort weist der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger, zudem darauf hin, dass insbesondere Minijobber_innen von der aktuellen Corona-Krise besonders stark betroffen sind. Sie arbeiten überwiegend zum Niedriglohn, haben aber keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld.

Link zur Studie