Archiv für den Monat: April 2010

Zeitarbeit und befristete Arbeitsverträge sind keine Brücke in reguläre Arbeitsverhältnisse

Wie eine aktuelle Untersuchung der Bertelsmann Stiftung zeigt, hat sich die Zeitarbeit in Deutschland zwischen 2000 und 2007 verdoppelt. Wie auch befristete Arbeitsverhältnisse stellt Zeitarbeit allerdings „selten eine Brücke in reguläre Arbeitsverhältnisse“ dar, wie der Vorstandsvorsitzende der Stiftung in der Pressemeldung zitiert wird.  Auch die Ungleichbehandlung von ZeitarbeiterInnen und Stammbelegschaft wird in der Studie problematisiert.  In Zeiten eines Anstiegs der „working poor“, also derjenigen, die trotz Arbeit in materieller Armut leben müssen, ist diese Studie als äußerst brisant zu bezeichnen.

Link zur Pressemeldung

Link zur Studie

Arbeitsangebote oder Arbeitszwang?

Wie Guido Westerwelle in der letzten (online nicht verfügbaren) Bild am Sonntag mitgeteilt hat, entscheidet das Kabinett morgen über Verschärfungen für die Gruppe der Unter-25-Jährigen im Rahmen der SGB-II-Leistungen. Sie sollen zukünftig gezwungen werden können, jedes Arbeits-, Aus- oder Fortbildungsangebot anzunehmen. Während die ZEIT dies lediglich als neutrale Information ins Netz stellt, schreibt die taz in einem Kommentar von „Arbeitszwang“ und und einer Stigmatisierung der jungen Erwachsenen als „renitente Arbeitsverweigerer“. Entscheiden Sie selbst!

Link zum ZEIT-Artikel

Link zum Taz-Kommentar

Die Kultur-Tafel

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. In der heutigen Taz wird über die Berliner „Kulturloge“ berichtet, die ab 26.4. Arbeitslosen und GeringverdienerInnen den Zugang zur Berliner Kultur erleichtern möchte – durch kostenlose Tickets, die als Freitickets von diversen Kultureinrichtungen zur Verfügung gestellt werden sollen. U. a. bei der Berliner Tafel kann man sich mit entsprechendem Einkommensnachweis hierfür anmelden. Vorteil: An den Abendkassen entfällt das würdelose Nachweisen des Einkommens, um ein ermäßigtes Ticket zu ergattern.

Link zum Taz-Artikel

Heuschrecken und Mieterschutz

Die früher einmal gemeinnützige Wohungsbaugesellschaft GSW in Berlin ist mittlerweile eine Aktiengesellschaft der Finanzinvestoren Cerberus und Whitehall und hat  bereits 18.000 Wohnungen aus dem Bestand verkauft. Nun wollen sie an die Börse, was Mieterverbände Schlimmstes befürchten lässt: Die weitere Verdrängung der alteingesessenen MieterInnen,  weitere Mieterhöhungen etc.  werden nicht ausbleiben.  Im Kommentar der Frankfurter Rundschau wird das Verhalten der rot-roten Berliner Regierung, die z. B. den Kauf einer Sperrminorität ablehnt,  als „weiterer Beleg für mangelnde politische Verantwortung und Weitsicht“  bezeichnet – und als Entscheidung für Kasse machen, gegen Mieterschutz.

Link zu einem Artikel der FR

Link zum Kommentar der FR